Die Injektion von Botulinumtoxin A ist eine von mehreren Therapieoptionen in der Behandlung störender Gesichtsfalten, zu denen auch Operationen, Unterspritzen mit Füllmaterialien (Filler) und Laser-Behandlung gehören.
Eine übermäßige Faltenbildung am Gesicht entsteht in der Regel durch Kombination verschiedener Ursachen, wie
- natürliche Alterung der Haut
- Noxen (Rauchen, Alkohol)
- äußere Umweltfaktoren (übermäßige Sonnenlichteinwirkung auf die Haut)
- stattgehabte zellschädigende Therapie (Chemotherapie, Bestrahlung)
- familiäre/genetisch bedingte Veranlagung.
Im Mechanismus der Faltenbildung spielen kleine mimische Gesichtsmuskeln eine große Rolle. Diese Muskeln sind sehr oft unbewusst überaktiv und führen zur Entstehung von so genannten dynamischen Gesichtsfalten. Dynamische Gesichtsfalten können durch Einspritzen von Botulinumtoxin A behandelt werden. Botulinumtoxin A blockiert die Impulsleitung an den Nervenendigungen zu den Muskeln und führt zu einer Muskelentspannung. Die Nerven und die Muskeln werden dabei nicht beschädigt. Die Impulsleitung wird in der Regel nach einigen Monaten durch Abbau von Botulinumtoxin A auf natürliche Weise wiederherstellt. Durch Injektionen werden nicht alle, sondern nur bestimmte Muskeln entspannt. Dadurch bleibt die Mimik erhalten und es entsteht kein so genanntes Maskengesicht.
Mit Botulinumtoxin A können folgende Falten behandelt werden:
- „Zornesfalten“ an der Nasenwürzel
- „Krähenfüße“ - radiäre (strahlenförmige) Falten am äußeren Augenwinkel
- hängender Mundwinkel
- Kinngrübchen
- Halsfalten
Bei Falten, die nicht durch eine Überaktivität der Gesichtsmuskeln verursacht sind, kommen andere therapeutischen Maßnahmen wie Unterspritzen mit Füllmaterialien (Fillern) oder Laserverfahren in Betracht.
Botulinumtoxin A ist aktuell in der kosmetischen Medizin nur für die Behandlung der Zornesfalten zugelassen. Mit Ihrer Einwilligung ist aber der Einsatz von Botulinumtoxin A auch außerhalb des Zulassungsbereiches möglich.
Kontraindikationen
Zu Kontraindikationen für Botulinumtoxin-Behandlung gehören:
- bestimmte Nerven- und Muskelerkrankungen: Myastenia gravis, Lambert-Eaton-Rooke-Syndrom
- Blutgerinnungsstörungen
- Allergien gegen Botulinumtoxin oder Bestandteile des angewendeten Präparates
- Entzündung im zu behandelten Hautareal
- Einnahme von bestimmten Medikamenten (Blutverdünner, Antibiotika)
- Schwangerschaft und Stillzeit
Vorgehensweise
Die Behandlung dauert im Durchschnitt ca. 20 min und erfolgt auf dem Behandlungsstuhl.
Die Haut wird vor Injektionen gereinigt und desinfiziert und bei Bedarf mit einem Kühlkissen gekühlt. Botulinumtoxin A wird mit einer feinen Nadel in einer genau dosierten Menge ohne Betäubung in das zu behandelnde Gebiet injiziert.
Die Injektionsstelle wird bei Bedarf gekühlt.
Es besteht keine Fahruntüchtigkeit nach einer Botoxapplikation - Sie können die Praxis gleich nach der Behandlung verlassen.
Behandlungserfolg und Dauer der Wirkung
Die erste sichtbare Wirkung entwickelt sich ca. 2 bis 10 Tage nach der Injektion.
Nach ca. 14 Tagen ist das Wirkungsmaximum erreicht.
Die Wirkung hält in der Regel bei der Mehrheit der Patienten ca. 3 Monate an.
Die oben angegebenen Zeitspannen sind durchschnittlich, eine exakte Vorhersage über die Dauer und Ausprägung der Wirkung ist nicht möglich.
Erneute Injektionen nach Ablauf von 3 Monaten sind möglich. Bei einer schwächeren Wirkung ist ein frühzeitiges Nachspritzen möglich.
In seltenen Fällen entstehen Antikörper gegen das Botulinumtoxin, die die Wirkung des Präparates bei Folgeinjektionen im unterschiedlichen Maße abschwächen können.
Ein zufriedenstellendes Behandlungsergebnis kann, wie es immer in der Medizin der Fall ist, nicht zu 100% garantiert werden. Besonders bei der ersten Injektion ist die benötigte Dosis nicht mit absoluter Genauigkeit festzulegen. In seltenen Fällen kann die angestrebte Wirkung trotz korrekter und sorgfältiger Vorgehensweise trotzdem nicht erzielt werden.
Verhalten nach der Behandlung
Versuchen Sie in den nächsten 2 Stunden nach der Behandlung das Gesicht aufrecht zu halten - das Medikament braucht Zeit, bis es von den Muskeln aufgenommen wird.
Die Muskeln im eingespritzten Areal sollen in den nächsten Stunden nach der Behandlung übertrieben betätigt werden, ohne das Areal zu massieren.
Vermeiden Sie bitte für einige Stunden nach der Behandlung körperliche Belastungen, extreme Sonnenexpositionen oder den Besuch eines Sonnenstudios.
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